Die seltsamen Todesfälle um Erdmute S.

Die seltsamen Todesfälle um Erdmute S.

9,20 € inkl. MwSt

 

ISBN: 978-3-9816055-1-8

Auf der Suche nach Mr. Right in Partnerbörsen erlebt Erdmute S. falsche Versprechen, naive Sehnsüchte, tiefe Verzweiflung und kurze Strohfeuer des Glücks gewürzt mit einem kräftigen Schuss schwarzen Humors.

Produktbeschreibung

Mehr als 16 Millionen Singles aus Deutschland sind im Internet auf der Suche nach dem großen Glück.Eine von ihnen ist Erdmute S. 38 Jahre alt, geschieden.Nach ihrer Scheidung finanziell gut abgesichert, leidet sie immer heftiger unter ihrer tiefen Einsamkeit im Dschungel der Großstadt Köln.
In Partnerbörsen begibt sie sich daher auf die Suche nach „Mr. Right“ – ihrem Traummann fürs Leben.
Wie schnell aus dem Traummann ein Albtraum werden kann, wie Lügen, Krankheiten, Erniedrigungen und seelische Abgründe die neuen Begleiter der attraktiven Frau werden, erfährt sie in den nun folgenden Monaten ihrer erwachten Internetsucht – und wehrt sich auf ihre Weise…
Die Autorin Magdalena Mörike bietet mit diesem Roman vielfältige Einblicke in falsche Versprechen, naive Sehnsüchte, tiefe Verzweiflung und kurze Strohfeuer des Glücks gewürzt mit einem kräftigen Schuss schwarzen Humors.

Leseprobe

2. Kapitel
Hans-Jürgen
Ich beschloss, Martin einfach zu vergessen und wollte ein neues Leben beginnen. Die beste Methode, einen Mann zu vergessen, ist, sich einen anderen anzulachen. So ging ich wieder ins Internet und bekam schon kurze Zeit später Kontakt zu Hans-Jürgen.
Hans-Jürgen schrieb wunderschöne Mails; so voller Wärme und Herzlichkeit. So stellte ich mir Romantik vor!
Immer irgendwie mit rosa Wolken und mit Schmetterlingen im Bauch wartete ich ungeduldig auf seine Zeilen und fragte mich schon beim Hochfahren meines Computers, ob er mir auf meine Schreiben bereits geantwortet hatte.
Nach einem Hin und Her zahlreicher Mails verabredeten wir uns schließlich zu einem Treffen.
Hans-Jürgen war nicht, wie er in seiner letzten Mail angekündigt hatte, um 19.00 Uhr am Treffpunkt. Ich wartete bereits seit einer halben Stunde vor dem vereinbarten Restaurant. Während ich im Auto saß, hörte ich laut Musik, um mich abzulenken. Warten zu müssen konnte ich nicht leiden, aber ich wollte nicht vor unserem ersten Treffen ungeduldig erscheinen. Ich hatte einfach nicht abschätzen können, wie lange meine Fahrt mit dem Auto bis zu dem ausgesuchten Restaurant dauern würde. Das hatte ich Hans-Jürgen am Telefon erzählt und deshalb wollte er schon ab 19.00 Uhr im Restaurant sein, damit ich nicht warten müsse. Um 19.30 Uhr ging ich hinein und sah mich nach einem Mann um, der schwarz gekleidet war und allein an einem Tisch sitzen würde. Ich entdeckte niemanden, auf den diese Beschreibung passte. Ich fragte den Kellner nach einer Tischreservierung. Es gab keine auf seinen Namen.
Am Telefon war er ganz überrascht, dass ich schon am Treffpunkt war. Wir wären doch erst um acht miteinander verabredet gewesen. Also verließ ich das Restaurant wieder und wartete weiter im Auto, auch, um ihn vielleicht auf dem Parkplatz „rein zufällig“ abzupassen. Er hatte mir nicht erzählt, welches Auto er fuhr, nur, dass er schon mit über 260 km/h über die Autobahn gejagt sei. Da gab es ja nicht so viele Autos, die diese Geschwindigkeit schafften. Ob er nun wirklich einen Porsche fuhr, interessierte mich schon.
Als es schließlich eine Minute vor acht war, wollte ich nicht länger im Auto herumsitzen und betrat wieder das Restaurant. Vielleicht hatte ich ihn auch nicht bemerkt oder es gab noch einen weiteren Eingang? Das Gelände vor dem Restaurant war sehr weitläufig. Hinter dem Restaurant lag ein Golfplatz und der Parkplatz vorm Haus stand voller Fahrzeuge. Es kamen laufend weitere Leute vorgefahren, die entweder Golf spielen wollten oder in das Restaurant gingen.
Aber Hans-Jürgen war immer noch nicht da.
Ich bekam vom Kellner einen Tisch in der Abendsonne auf der Terrasse zugewiesen, bestellte ein Glas Wasser, hielt mein Gesicht in die Sonne und schloss die Augen. Der Abend könnte ja nur noch besser werden, dachte ich. Von den anderen Tischen fühlte ich irgendwie mitleidige Blicke, aber ich wollte mir meine gute Laune nicht verderben lassen.
Die Terrasse war sehr schön und großzügig gestaltet. Die Stühle waren bequem und mit weichen Polstern ausgestattet. Man konnte von dieser Terrasse aus den Sonnenuntergang beobachten. Hans-Jürgen hatte mir schon am Telefon gesagt, wie romantisch das wäre. Jetzt stand die Sonne noch recht hoch am Himmel und die Sonnenstrahlen wärmten angenehm meine Haut. Ich dachte an die vielen netten Mails, die mir Hans-Jürgen geschrieben hatte und die netten Telefonate, die wir geführt hatten. Insgeheim musste ich lächeln, als ich an seine Mail vom vergangenen Donnerstag dachte.
Er hatte geschrieben:
„Liebe Erdmute, auch Worte können wärmen, deine ganz besonders. Ich mag es, wenn du Wein trinkst; denn alleine trinke ich ihn ungern. Du hast eine liebevolle und nette Art, die ich sehr mag. In meiner Kindheit hätte ich dich in meine „Bande“ aufgenommen und wir hätten gemeinsam Streiche gespielt. Nun sind wir zwar paar Tage älter, aber „Pferde“ oder etwas anderes können wir immer noch stehlen, auch wenn es nicht unbedingt der Klingelbeutel in der Kirche sein muss. Wünsche dir einen schönen Abend und ich denke an dich; Herzlichst Hans-Jürgen
Er schrieb so erfrischend und lieb, dass mir bei jeder Mail ganz warm ums Herz wurde. Wie mochte er aussehen, wenn er sich schon in seinem Steckbrief weigerte, ein Bild zu verschicken. Ob er hässlich war? Oder vielleicht schief gewachsen? Aber wer so nett schreibt und spricht, kann doch nicht hässlich sein, versuchte ich mich zu beruhigen.
Er hatte schließlich schon von Anfang an so nett geschrieben:
Guten Abend liebe Erdmute, intuitiv bin ich online gegangen und fand erfreulicherweise deine liebe Nachricht vor. Obwohl wir uns noch nie gesehen oder gesprochen haben, bist du mir schon so nah, sympathisch und vertraut…..Ich finde das toll und sehr anerkennenswert, dass Du ein Studium absolvierst; im Übrigen denke ich, dass Du alles richtig machst. Ich finde es ebenso schön, dass Du genießen kannst und überhaupt……und sowieso…… Ich freue mich morgen endlich Deine Stimme hören zu können. Genieße Deinen Abend und vielleicht meine Zeilen. Herzlichst. Hans-Jürgen.
Der Abend verlief so, wie er begonnen hatte, als totaler Reinfall!
Hans-Jürgen sah meinem Exmann sehr ähnlich, doch dafür konnte er nichts. Er war etwas untersetzt, nur etwa 1,70 m klein, hatte eine hohe Stirn und einen deutlichen kugeligen Bauchansatz.
Aber das eigentlich Schlimme war, er verhielt sich auch so, wie mein Exmann!
Er hielt sich für klug, war aber in Wirklichkeit ein Klugscheißer und wusste alles besser. Ich fragte mich, wie er es geschafft hatte, soviel Erfolg in seinem Job zu haben? Mein Exmann verdiente schon sehr gut, aber Hans-Jürgen hatte noch weit mehr Erfolg.
Er machte wirtschaftlich angeschlagene Firmen platt und kassierte dafür Provisionen in Höhe von 3% vom Verkaufserlös.
„Als erstes trete ich immer auf die Kostenbremse. 30% oder mehr sind immer drin“, erzählte er.
„Und es gibt Gesetzeslücken. Die muss man kennen. Ich kenne sie und nutze sie aus.“ Das betonte er mit großem Stolz, ohne zu ahnen, wie sehr ich ihn dafür augenblicklich verachtete. Und er kam sich noch als barmherziger Retter vor, dass er nicht noch mehr Provision verlangte.
Im Laufe des Abends interessierten mich seine krummen Touren immer mehr. Ich wollte dahinter blicken, wie man solch schlechte Geschäfte so erfolgreich machen könnte, doch er hielt sich bedeckt.
Im Internet hatte sich Hans-Jürgen so vorgestellt:
„Ich bin einfach gut ,obwohl ich 50 geworden bin, gehe ich noch für 49 durch; bin ein Mann mit Humor, Charakter, Ecken und Kanten, warmherzig, unabhängig, zuverlässig, interessant, hilfsbereit, zärtlich, niveauvoll, sportlich, spontan, entscheidungsfreudig, seit 20 Jahren freiberuflich und erfolgreich selbständig.“
Von dem „warmherzig“ und „hilfsbereit“ spürte ich an diesem Abend nichts an ihm. Im Gegenteil, wenn mir durch seine lieben Mails immer ganz warm geworden war, fror ich jetzt, selbst hier in der Sonne durch so viel Kälte, die er ausstrahlte.
„Ich helfe den Menschen, die vor dem finanziellen Ruin stehen“, betonte er, doch in Wirklichkeit zockte er diese armen Kreaturen nur eiskalt ab und redete darüber endlos lange.
Schließlich wollte ich das Thema wechseln und es gelang mir. Allerdings hatte ich nicht vorgehabt, nun über Gesundheitsthemen reden zu müssen. Für mich waren Gesundheitsthemen eigentlich bei einem ersten Date tabu!
Er bemerkte meine Zurückhaltung überhaupt nicht und erzählte munter von seinem Bluthochdruck. 190 hätte er konstant den ganzen Tag gehabt und er wüsste gar nicht, woran das liegen könne.
„Ich ernähre mich gesund, ich rauche nicht und trinke nur wenig Alkohol“, sagte er, während er einen großen Schluck Bier nahm. „Und dann mache ich regelmäßig eine Fastenkur. Das entschlackt den Darm.“ Ich schüttelte mich innerlich. Wie konnte er so unappetitliche Dinge erzählen, während wir in diesem Restaurant saßen? Was wollte er mir damit sagen? Und er steigerte sich noch, als ich mich unvorsichtig zu der Frage hinreißen ließ. „Was meinst Du, was die Ursache für Deinen Bluthochdruck sein könnte?“
Eigentlich interessierte mich das gar nicht, ich wollte nur nicht unhöflich erscheinen.
„Damit ich nicht impotent werde, nehme ich regelmäßig Testosteron. Das hilft aber nur, wenn ich es wirklich täglich einnehme. Schließlich will ich potent bleiben.“
Da wurde mir einiges klar. Jetzt wusste ich, wie ich sein Aussehen einordnen konnte. Er sah aus, als ob er jeden Moment platzen würde, obwohl er nicht zu dick war. Aber wer derart mit Hormonen vollgepumpt ist, kann ja gar nicht klar denken und schon gar nicht normal handeln.
Ich musste an unsere romantischen Telefonate denken. Einige Male, mitten im Gespräch, sagte Hans-Jürgen: “Warte einen Moment, ich muss mal kurz auf den Balkon.“ Als ich ihn, nachdem er zurück zum Telefon gekommen war, fragte, was er dort gewollte hatte, sagte er mit großer Bestimmtheit: „Ich musste mir den Mond ansehen. Er leuchtet heute so wunderbar.“
Jetzt war alles so unromantisch und mir war regelrecht zum Heulen zumute!
„Dann hast Du solch hohen Blutdruck bestimmt wegen Deiner Hormontherapie“, vermutete ich mit gespieltem Interesse.
„Nein, der hohe Blutdruck liegt nicht an der Hormontherapie, denn die Hormontherapie habe ich schon seit 10 Jahren und der Blutdruck war nur in der letzten Woche so hoch. Bestimmt, weil ich extrem viel Stress hatte. Ich werde einfach etwas kürzer treten und mir Ruhe, regelmäßigen Schlaf und viel Gutes gönnen.“
Unser bestelltes Essen kam jetzt gerade zum richtigen Zeitpunkt, um endlich von diesem Thema los zu kommen. Ich fand, er sprach so, wie alte Leute reden.
Ich hatte hausgemachte Ravioli bestellt, er Shrimps
Meine Ravioli waren köstlich und stellten für mich den eigentlichen Höhepunkt des Abends dar.
Während wir aßen, fragte ich ihn, ob er nicht einen Partner oder einen Angestellten hätte, der ihn ein wenig entlasten könnte. Ich wusste eigentlich gar nicht so genau, warum ich das alles wissen wollte. Er sagte: „Wenn ich jemanden in meine Kenntnisse einweihe, kann er für mich zur Konkurrenz werden. Lieber arbeite ich mehr, oder lehne einen Auftrag ab, wenn mir die Auftraggeber nicht sympathisch sind.“
Ich bekam Zweifel, ob es bei dieser Einstellung mit dem „Kürzertreten“ klappen würde.
Seine arrogante Denkweise machte mich geradezu fassungslos. Warum war ich überhaupt hier? Was wollte ich noch hier? Ich schaute nicht auf meine Uhr, denn ich wusste, dass er dann direkt den Abend abgebrochen hätte. Wenn er mir schon all diese unangenehmen Themen aufzwang, die ich eigentlich gar nicht hören wollte, so wollte ich wenigstens bestimmen, wie lange der Abend dauern dürfte.
Die Sonne war inzwischen untergegangen. Mir war kalt und ich schlug vor, ins Restaurant zu gehen. So schön auch der Sonnenuntergang war, ich hatte ihn nicht genießen können. Wir tauschten also unsere Terrassenplätze gegen einen Ecktisch im Restaurant und ich konnte dabei unbemerkt auf meine Uhr schauen. Es war bereits nach 22.00 Uhr.
Hans-Jürgen bestellte sich sein drittes großes Bier und ich bestellte mir mein zweites kleines Wasser.
Im Lokal war es nicht halb so schön, wie auf der Terrasse. Das Mobiliar war in Buchenfurnier gehalten und als Raumteiler wurden künstliche Pflanzen benutzt.
Nein, so hatte ich mir den Abend ganz und gar nicht vorgestellt!
Jetzt fragte mich Hans-Jürgen nach meiner finanziellen Lage. Ich hatte grundsätzlich keine Probleme, darüber zu reden, aber irgendwie ging mir das alles zu weit. Er gab mir ungefragt viele Ratschläge. Es nervte mich zwar, aber im Gegenzug konnte ich ihn dafür auch nach seinem Einkommen fragen. Es war eine gute Gelegenheit, hier eine Antwort zu erhalten und dann so zu tun, als ob es mich eigentlich nicht interessierte.
Er zögerte einen Moment bis er sagte: „Ich verdiene im sechsstelligen Bereich.“
Irgendwie kam mir die Situation völlig unwirklich vor. In seinem Internetprofil hatte er sich folgendermaßen vorgestellt: „Ich reagiere allergisch, wenn jemand mir seine Handynummer gibt und erwartet, ich würde anrufen. Ich verbrenne kein Geld.“
Ich wusste, dass wirklich reiche Menschen sehr geizig sind. War er tatsächlich so reich? Plötzlich verspürte ich keine Lust mehr, weiter über Hans-Jürgen nachzudenken und noch weniger, mit ihm zu reden. Ich schaute auf meine Uhr und tat ganz erschrocken, wie spät es schon geworden sei.
„Ich glaube, ich werde allmählich müde. Ich muss mich mal kurz entschuldigen“. Ich stand auf und ging zur Toilette. Insgeheim hoffte ich, dass er inzwischen bezahlen würde.
Als ich zurückkam, hatte er bezahlt.
Ich wollte jetzt nur noch, dass wir uns zu einem weiteren Treffen verabredeten. Warum ich es wollte, hätte ich in dem Moment nicht mal sagen können. Hans-Jürgen war in der Realität gar nicht der Mann, den ich mir für mein Leben gewünscht hatte. In seinen Mails hatte er mir sehr gefallen und ich hatte mich in den virtuellen Hans-Jürgen verliebt. Ich konnte es nicht glauben, dass beide Männer ein und dieselbe Person sein konnten. Jedenfalls hatte ich mir ihn und unser Treffen ganz anders vorgestellt. Ich hatte mir ihn als den Träumer gewünscht, den er mir vorgegaukelt hatte. Vielleicht hing ich in diesem Moment immer noch dieser Vorstellung nach. Oder reizte mich etwa nur sein Geld?
Ich fragte ihn: „Und was haben wir bei unserem nächsten Treffen vor?“
Es sollte so locker wie möglich klingen. War es mir gelungen?

„Was hältst Du von einem Theater- oder Kabarettbesuch?“, antwortete er. Ich war völlig überrascht. Es war mir also geglückt, sein Interesse an mir zu wecken. Und ins Theater und oder ins Kabarett ging ich wirklich sehr gern. Ich brauchte mich also nicht zu verstellen, sondern stimmte fröhlich zu.
„Schau doch mal, was wir in Köln am nächsten Samstag machen könnten. Du suchst etwas heraus und dann telefonieren wir“, schlug Hans-Jürgen vor. Ich war einverstanden und wir verabschiedeten uns etwas verkrampft. Ich versuchte zwar, wieder besonders locker zu wirken und hielt ihm meine rechte Wange zum Abschied hin. Hans-Jürgen schien genauso verkrampft und sagte nur: „Vielen Dank für den schönen Abend“, dann brauste er mit seinem Porsche davon.
Am nächsten Tag, es war ein Mittwoch, suchte ich direkt am Vormittag im Internet nach dem Theaterprogramm von Köln. Ich fand etwas für mich sehr interessantes:
„Männerkulturen“ „Knallzart“, ein bewegtes Programm, hieß es in der Ankündigung. Es wurde im „Senftöpfchen“ gezeigt. Dort war ich schon oft gewesen und die Aufführungen hatten mir immer sehr gut gefallen.
Ich bestellte also zwei Theaterkarten. Doch was wollte ich eigentlich von Hans-Jürgen? Wollte ich ihn wirklich wieder sehen?
Erst wusste ich auf diese Frage keine Antwort, dann gestand ich mir endlich ein, dass ich ihn zumindest wegen seines Geldes interessant fand. Der Abend mit Sonnenuntergang auf der Restaurantterrasse war ein glatter Reinfall gewesen.
Eigentlich hatte ich immer von mir gedacht, dass ich auf Geld und Äußerlichkeiten nicht viel Wert legen würde? Ich redete mir ein, dass ich wissen wollte, wie er mit so wenig Verstand so viel verdienen konnte.
Ich war mir nach diesem Abend ganz sicher, dass er nicht der Klügste war. Auch sah er nicht gut aus.
Aber er war reich – und das reizte mich!
Am Samstagabend trafen wir uns kurz vor acht vorm „Senftöpfchen“.
Diesmal war Hans-Jürgen pünktlich. Wir gingen zusammen zur Kasse und er bezahlte die Karten, die ich bestellt hatte. Wir bekamen einen sehr guten Platz ganz vorn. Rechts neben mir saß ein junges verliebtes Pärchen. Sie schauten sich immerzu so an, als ob sie sich jeden Moment küssen wollten, aber sie taten es nicht. Links neben Hans-Jürgen saßen mehrere Frauen. Hans-Jürgen begann mit ihnen eine Unterhaltung. Ich konnte mich an dem Gespräch nicht beteiligen, weil er sich von mir abwandte und ich nur auf seinen Rücken blickte.
Anfangs ignorierte ich diese Unhöflichkeit, als er aber immer weiter mit den Frauen sprach und mich völlig ignorierte, überlegte ich, ob ich einfach nach der Vorstellung gehen und ihn genauso ignorieren sollte, wie er es gerade mit mir tat.
Die Aufführung war wirklich gut. Die drei Künstler auf der Bühne machten sich Gedanken über ihr eigenes Geschlecht – und taten dies laut und lustig.
In der Pause holte Hans-Jürgen zwei Stangen Kölsch. Ich wusste beim besten Willen nicht, worüber ich mit ihm reden sollte, also schwieg ich zur Abwechslung mal. Das Schweigen fiel mir eigentlich sehr schwer, denn ich hatte nie Probleme, eine belanglose Unterhaltung zu führen. Doch jetzt fiel mir absolut kein Gesprächsthema ein. Dabei war es am Telefon immer ganz anders gewesen! Da hätten wir uns stundenlang unsere Träume erzählen können. Und im Internet wartete ich immer gespannt auf eine neue Nachricht von ihm mit hundert Schmetterlingen im Bauch. Seine Nachrichten kamen stets schnell und er rief immer zum verabredeten Zeitpunkt an.
Auch das hatte mir sehr gut gefallen.
Nun waren alle Schmetterlinge weggeflogen.
Er begann zu reden, aber ich hörte seine Worte nicht, sondern sah nur, wie er seinen Mund bewegte. Ich stellte mir seine Worte als Bilder vor, die aus seinem Mund herauskamen. Das hatte ich schon als kleines Mädchen so gemacht, wenn ich mit meiner Mutter bei endlosen Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen herumsitzen musste und kein Wort von dem verstand, worüber sich die Erwachsenen unterhielten. Und meine Vorstellungen waren viel spannender, als diesem belanglosen Gerede zuzuhören.
Ich sah, wie sich Hans-Jürgens Gesicht zu verschiedenen Tieren veränderte. Als erstes erkannte ich in seinem Gesicht einen Wolf.
Hans-Jürgen schob beim O oder auch beim U seinen Mund immer so komisch nach vorn, sodass ich mir ein Wolfsmaul vorstellte. Dann entdeckte ich mehr eine Elster, die immerzu nur den Schnabel auf und zu klappte. Damit Hans-Jürgen von meiner schönen Beschäftigung nichts bemerkte, warf ich in regelmäßigen Abstanden ein „Ja“ oder „Hm“ ein.
Das Läuten der Pausenschelle brachte mir die Erlösung und der zweite Teil der Vorstellung begann. Er war genauso gut, nein, sogar besser, als der erste Teil.
Nach der Vorstellung gingen wir in eine Kneipe, um noch ein Glas Kölsch zu trinken. Jetzt war ich wieder bereit, Hans-Jürgen zuzuhören, denn mich interessierte immer noch, wie er beruflich so erfolgreich sein konnte. Doch wie sehr ich mich auch bemühte, das Zuhören wollte mir wieder nicht gelingen! Egal, was er sagte, ich sah immer irgendwelche Tiere aus seinem Mund herauskommen oder sein Mund formte sich zu einem Maul. Zuerst war da wieder der Wolf, dann erschien ein Hamster und als dann beim zweiten Bier etwas Schaum an seinem Mund hängen blieb, erblickte ich einen Geier. Ich neigte meinen Kopf, um die Augen des Geiers besser sehen zu können. Sie starrten mich an und ich fühlte mich wie festgenagelt. Diese Bilder nahmen mich so sehr in Anspruch, dass seine Worte überhaupt nicht mehr bis zu mir durchdrangen.
Nach dem vierten Glas meinte Hans-Jürgen: „Ich muss noch fahren, mehr Bier darf ich wirklich nicht trinken.“
Ich erwiderte lächelnd: „Dein Porsche fährt doch von allein, da brauchst du doch nichts zu machen?“
„Ich glaube, da ist die Polizei ganz anderer Meinung“.
„Und wenn Du über Nacht in Köln bleibst, könnten wir noch was trinken“, schlug ich jetzt vor. Im Grunde war es mir ja egal, was er machte, nur ich trank nicht gern allein und sein Gesicht inspirierte mich zu immer neuen interessanten Bildern.
Ihm schien mein Vorschlag zu gefallen.
Wir verließen die Kneipe und gingen geradewegs auf das „Dom Hotel“ zu.
„Ich frage mal nach einem Zimmer“, sagte Hans-Jürgen und ich freute mich über sein Vorhaben. Ich folgte ihm ins Hotel, kam aber nicht mit an die Rezeption. Stattdessen setzte ich mich auf ein gelbes Ledersofa, das im Eingangsbereich stand.
Es dauerte nur wenige Minuten, da kam Hans-Jürgen auf mich zu und sagte: „Ich habe ein Zimmer und es gibt hier eine gute Bar. Wollen wir da was trinken?“
Mir gefiel die Idee und wir gingen in die Bar. Dort setzten wir uns auf zwei von mehreren freien Barhocker.
Es wurde „Somewhere“ von Phil Collins auf einem Flügel gespielt. Aber der Song war so verfremdet, dass ich erst eine Weile zuhören musste, ehe ich ihn erkannte.
Die Cocktailkarte war lang und ich kannte die meisten der aufgeführten Getränke nicht. Ich bestellte schließlich eine „Pina colada“, vor allem wegen des Ananassafts und weil mich das karibische Flair dieses Getränkes reizte. Auch der Rum war mir recht. Vielleicht würde ja Hans-Jürgens Anblick erträglicher, wenn ich noch mehr Alkohol trinken würde, dachte ich. Er trank Whisky auf Eis. Meine „Pina colada“ schmeckte mir sehr gut und allmählich löste sich meine Zunge. Wir unterhielten uns jetzt über unsere Kindheit und über unsere damaligen Lieblingsspielzeuge, so, als ob wir uns schon lange kennen würden. Es war wieder so, wie wir am Telefon miteinander geredet hatten.
Nach dem zweiten Cocktail, bestellte Hans-Jürgen für uns Champagner. Mit der Flasche und den Gläsern setzten wir uns in eine gemütliche Sofaecke. Ich merkte, dass ich inzwischen recht beschwipst war und überlegte laut: „Zwei Bier im Senftöpfchen, vier Bier danach, zwei Pina colada an der Bar, und jetzt das dritte Glas Champagner, ich glaube, ich vertrage heute nicht mehr ganz so viel. Ich könnte auf keiner geraden Linie mehr gehen.“
„Das brauchst du ja auch nicht“, sagte Hans-Jürgen und ich hielt ihm mein Glas bereitwillig zum Nachschenken hin. Allmählich fand ich ihn ganz nett. „Er bezahlt immer“, dachte ich „und so richtig hässlich ist er ja eigentlich auch nicht.“
Am nächsten Morgen wachte ich in einem Hotelzimmer auf. Vor mir war ein riesiger Flachbildschirmfernseher und ich hatte ebensolche riesigen Kopfschmerzen. Das Bett neben mir war leer, aber im Bad hörte ich Wasser rauschen. Das konnte nur Hans-Jürgen sein.
Einen Filmriss hatte ich in der vergangenen Nacht nicht. Ich erinnerte mich noch genau, dass wir zusammen im Fahrstuhl gefahren waren, gemeinsam ins Zimmer gingen und er ins Bett gefallen war. Noch bevor ich mich ausgezogen hatte, schnarchte Hans-Jürgen tief und durchdringend. Da sich auch bei mir alles drehte, war ich froh, dass ich mich nicht mehr bewegen musste und einfach nur entspannt liegen konnte. Zum Sex hätte ich vor dem dritten Glas Champagner noch Lust gehabt, doch anschließend war ich dazu nicht mehr in der Lage. So kam mir der schnarchender Mann sehr gelegen.
Eigentlich wollte ich schnell aufstehen, denn es war draußen schon hell, aber es gelang nur langsam. Ich fühlte mich nach dem vielen Alkohol völlig zerknautscht und hätte ebenfalls gern ein Bad genommen. Doch das war ja inzwischen von Hans-Jürgen besetzt. Ich hatte es aber immer noch nicht ganz in die Vertikale geschafft. Mein schwerer Kopf hinderte mich daran.
Hans-Jürgen kam aus dem Bad und grinste mich an. Er trug nur den weißen hoteleigenen Bademantel offen. Darunter trug er nichts. Ein Blick genügte und ich sah, was er jetzt von mir wollte.
„Ich möchte jetzt das nachholen, was wir gestern versäumt haben“, sagte er grinsend. Und sein Gesicht verzerrte sich wieder zu einer Fratze. Doch dieses Mal entdeckte ich kein Tier in seinem Gesicht, ich sah, wie er selber zum Tier zu werden schien. Er wollte sich auf mich stürzen. Plötzlich ekelte ich mich vor ihm. Wie hatte ich nur mit ihm hier in einem Hotelzimmer landen können? Mein Schädel schien zu zerplatzen.
„Wollen wir es nicht in der Badewanne treiben?“, fragte ich ihn rasch, um etwas Zeit zu gewinnen.
„Du bist ja eine ganz Schlimme“, antwortete Hans-Jürgen in einer Tonlage, die ich bei Männern hasste. So redeten früher die Autofahrer, die ich beim Trampen nicht mochte. Es waren die, vor denen ich auf der Hut sein musste. Meistens sagte ich dann in solchen Momenten: „Ach, halten sie doch bitte da vorn an der nächsten Kreuzung an, ich will noch meine Freundin, Tante oder sonst wen besuchen.“ Jedenfalls überraschte ich die Autofahrer damit immer so sehr, dass sie mich aussteigen ließen und sofort weiterfuhren.
Doch wie konnte ich jetzt aus diesem Zimmer „aussteigen“? Ich trug nur meine Unterwäsche, und Hans-Jürgen war zu allem bereit!
Wir gingen zusammen ins Bad.
Ich ließ wieder Wasser in die Wanne laufen und gab viel Schaumbad dazu.
„Bestell uns doch Champagner, dass soll gut gegen den Kater helfen, habe ich gehört“, bat ich Hans-Jürgen.
„Man soll doch schließlich morgens mit dem beginnen, mit dem man am Abend vorher aufgehört hat“.
Ich hatte mit der Champagnerbestellung Zeit gewonnen. Er musste seinen Bademantel schließen und nach seiner telefonischen Bestellung auf den Kellner warten.
Mit dem offenen Bademantel erinnerte er mich an einen Exhibitionisten, über den wir uns als junge Mädchen köstlich amüsiert hatten. Als ich einmal einen auf dem Weg zu einer Freundin hinter einem Busch hervorspringen sah, sagte ich danach zu meiner Freundin: „Komm, lass uns da noch mal vorbeigehen, damit Du auch diesen komischen Mann siehst.“
Er war wirklich noch da. Als wir zu zweit zurückkamen zeigte er sich wieder. Wir lachten so laut über ihn, dass wir ihn danach nicht mehr zu sehen bekamen.
Der Kellner klopfte dezent an die Tür und verschwand wieder lautlos, nachdem er den Champagner abgestellt und von Hans-Jürgen Geld bekommen hatte.
Hans-Jürgen öffnete zuerst den Champagner und anschließend seinen Bademantel.
Ich war bereits in die Wanne gestiegen.
„Komm, das Wasser ist wunderbar“, säuselte ich. Er streifte jetzt seinen Bademantel ganz ab, ließ ihn achtlos zu Boden fallen und stieg sichtlich erregt zu mir in die Wanne. Dabei überreichte er mir ein Glas Champagner und wir stießen an. Jetzt wollte er geküsst werden. Da war es gut, dass ich etwas Schaum im Gesicht hatte. So konnte ich erst mal so tun, als ob ich vorher den Schaum entfernen wollte. Ich sagte: „Entspanne Dich doch erst einmal.“ Dann stieg ich aus der Wanne und setzte mich auf den Wannenrand, um ihm den Nacken zu massieren.
„Du kannst das aber gut“, stöhnte er genüsslich. Alles an ihm ekelte mich in diesem Moment, sein geiles Stöhnen, seinen stark behaarter feister Körper und seine Sprache!
Warum ging ich nicht einfach?
Ich traute mich nicht.
Ganz plötzlich stieg Angst in mir hoch, wie ich sie vorher noch nicht gekannt hatte. Was würde er mir antun, wenn ich jetzt ginge? Er hatte schon sehr viel Geld hier im Hotel gelassen und ich wusste, dass er immer auch eine Gegenleistung für sein Geld haben wollte.
„Alles hat seinen Preis und für mein gutes Geld will ich gute Ware“, hatte er bei unserem ersten Treffen gesagt.
Ich massierte ihn wortlos weiter.
„Lass uns noch ein Glas trinken, damit meine Kopfschmerzen ganz verschwinden. Sie sind schon viel besser geworden“, log ich. „Außerdem habe ich eine Idee, die dir bestimmt gefallen wird“.
Ich schenkte mir selbst ein zweites Glas Champagner ein und trank es in einem Zug fast leer. Anschließend hob ich den Gürtel seines Bademantels auf, nahm seine Arme und band sie mit dem Gürtel über seinem Kopf zusammen. Das andere Ende des Gürtels befestigte ich an der Handtuchablage über seinem Kopf.
„Solche Fesselspiele können bis zur Ekstase gehen“, sagte ich und lächelte lasziv. Er schien von meiner Idee begeistert zu sein. Ich stieg über ihn wieder in die Wanne. In diesem Moment gerieten mir meine Gefühle kurz außer Kontrolle und ich zögerte, aber einen Moment später hatte ich mich wieder im Griff.
Hans-Jürgen war sichtlich erregt und wieder drang dieses ekelhaft grunzende Stöhnen aus seiner Kehle.
Ich ertrug es einfach nicht mehr, packte mit beiden Händen seinen Kopf und drückte ihn ganz fest und so lange in das wohlriechende Schaumbad, bis schließlich das Strampeln seiner behaarten Beine aufhörte. Nachdem er sich ein letztes Mal aufgebäumt hatte, stieg ich wie in Trance aus der Wanne.
Jetzt konnte er mir nichts mehr antun. Ich band seine Arme los und sie plumpsten kraftlos ins Wasser. Den Gürtel lies ich wieder auf seinen Mantel fallen und ich schaute mich um. Was hatte ich alles berührt? Wer hatte mich gesehen? In der Bar gestern, ja, da hatten mich alle Anwesenden gesehen. Aber der Kellner heute Morgen hatte mich nicht bemerkt. Jetzt musste ich nur noch unerkannt aus dem Hotel verschwinden. Ich zog mich rasch an. Dann wischte ich mit einem frischen Handtuch alles gründlich ab. Mein Sektglas wickelte ich in Toilettenpapier und verstaute es in meiner Handtasche. Danach ging ich zu dem großen Doppelbett und zerknautschte es so, dass man denken musste, dass nur Hans-Jürgen darin gelegen hatte.
Nachdem ich noch einmal alle Gegenstände, die ich berührt haben konnte, ein zweites Mal abgewischt hatte, verließ ich das Zimmer. In diesem Moment spürte ich meinen Hunger. So ein Hotelfrühstück wäre jetzt gut, dachte ich bedauernd. Das Stück Toilettenpapier, das ich zum Berühren der Türklinke gebraucht hatte und das Handtuch, mit dem ich alles abgewischt hatte, packte ich im Flur ebenfalls in meine Handtasche zum Sektglas und dann ging ich zügig zum Fahrstuhl. Ich hoffte, dass ich mit dem Lift direkt in die Tiefgarage fahren konnte, ohne an der Rezeption vorbei zu müssen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich feststellte, dass dies möglich war.
Niemand hatte gesehen, dass ich bis zum Morgen geblieben war. Auf der Straße fühlte ich mich erleichtert und bemerkte erst jetzt, wie erschöpft ich war.
Verwundert stellte ich fest, dass Hans-Jürgen unter den Schaumbergen in der Wanne und damit augenblicklich auch aus meiner Erinnerung verschwunden war.
In meiner Wohnung angekommen, surfte ich sofort wieder im Internet, denn ich hatte den Glauben nicht aufgegeben, doch noch den Mann fürs Leben zu finden.
Ich stieß auch rasch auf ein neues, mir interessant erscheinendes Profil: „Unternehmensberater, geschieden, gut aussehend ohne Anhang sucht jünger aussehende Partnerin.“ Ich fühlte mich angesprochen und schrieb ihm von meinen Träumen. Er antwortete schnell und wollte mein Bild sehen.
Am nächsten Tag wartete ich gespannt auf Antwort, fand aber keine Nachricht in meinem Postfach. Und als ich meinen Brief noch mal lesen wollte, bemerkte ich, dass der Herr Unternehmensberater mich weggeklickt hatte, ohne auch nur mit einer Zeile zu antworten. Ich begann wieder an mir zu zweifeln. Gefiel ich ihm nicht? War ich ihm etwa nicht attraktiv genug? Waren meine Haare zu kurz? Wieder fühlte ich mich elend und gekränkt. Eigentlich kannten wir uns doch gar nicht. Wieso sprach dieser Mann nicht mit mir? Ich hielt mich doch für durchaus anziehend, war nicht dick und hatte eine sportliche Figur. War mein Typ in der Männerwelt etwa nicht mehr gefragt?

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